Märchenwelt 🌟
Mitten in der Wüste, in einer Felshöhle, lebte ein Wüstenbär.
Den ganzen Tag verschlief er, denn er wartete ab, bis es Abend wurde.
In der sengenden Hitze konnte er sich tagsüber draußen kaum bewegen.
Am Abend, als er aufwachte, rieb er sich erst einmal die Augen und steckte seine Nase aus der Höhle, um zu prüfen, ob es schon kühl genug war. Mit einem Satz sprang er hinaus, steckte seine Schnauze in den Sand, tollte und wälzte sich im Wüstensand. Danach trottete er zurück in seine Höhle.
In der Höhle gab es einen Bergsee, an dem er nun seinen Durst stillen wollte. Während er trank, nahm er ein Aufblitzen wahr. Von der Felsdecke hing ein ziemlich großer Eiszapfen.
Wie gibt es denn so etwas mitten in der Wüste – ein Eiszapfen?, dachte er verwundert.
Der Bergsee war fast so breit wie die gesamte Höhle. Nur an einer Seite führte ein sehr schmaler Felsstreifen knapp an der Wand entlang. Neugierig und abenteuerlustig drückte sich der sandbraune Wüstenbär vorsichtig und langsam an der Wand entlang, bis er auf der anderen Seite des Sees ankam.
Dort wehte ihm kalte, ungewohnte Luft entgegen. Ein feiner Nebel umhüllte die Felshöhle. Und wie aus dem Nichts stand ihm auf einmal ein weißer Bär gegenüber.
Die Verwunderung stand dem Wüstenbären ins Gesicht geschrieben, sodass der weiße Bär sofort losplauderte:
„Hallo, ich bin ein Eisbär und komme aus der Eiswüste am Polarmeer.“
„Eiswüste?“, wiederholte der Wüstenbär neugierig.
Der Eisbär lud ihn sofort ein, mitzukommen, um ihm seine Welt zu zeigen – eine weite, weiße Landschaft. Seine lockere, unbekümmerte Art faszinierte den Wüstenbären und machte es ihm leicht, dem Eisbären zu folgen.
Der Eisbär trottete voran, begeistert und aufgeregt trottete der Wüstenbär hinterher. Am Ende der Berghöhle erreichten sie einen kleinen Schneehügel. Weit und breit war nur weiße Landschaft zu sehen.
Der Wüstenbär schnupperte. Er nahm den Schneegeruch wahr; die frische, kalte Luft war völlig neu für ihn.
Locker-lässig rutschte der Eisbär mit seinem Popo den Schneehügel hinunter.
Der Wüstenbär machte es ihm nach, sprang unten mit seiner Schnauze in den weichen, fluffigen Schnee. Beide Bären tollten ausgelassen herum und hatten großen Spaß.
Danach stapften sie in die Höhle des Eisbären, um erst einmal eine Runde zu schlafen.
Am nächsten Morgen beobachtete der Eisbär den Wüstenbären, der bereits fröhlich vor der Höhle herumtollte.
„Vermisst du deine Wüste nicht?“, fragte der Eisbär verwundert.
Der Wüstenbär schüttelte den Kopf und lächelte:
„Dort war es mir viel zu heiß, ich konnte nur abends hinausgehen. Hier in der Eiswüste gefällt es mir viel besser!“
Ohne weitere Worte trotteten die beiden zu ihrem Lieblingsschneehügel und rutschten um die Wette.
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