19 Eylül 2025 Cuma

Elch Emil – Der kleine Ausreißer

Märchenwelt
🐇🐇🐇🐇
Pauline hatte Glück – ihre Mutter arbeitete im Tierpark an der Kasse, und deshalb konnte sie oft mitkommen. Dort lebte der Elch Emil, und die beiden waren gute Freunde. Pauline, ein neunjähriges Mädchen, liebte es, mit Emil im Gras zu sitzen, die Sonne auf ihren Rücken scheinen zu lassen und die gemeinsame Zeit zu genießen.

Als es langsam Abend wurde, sah Pauline von Weitem ihre Mutter winken.

„Pauline, es ist Abendbrotzeit! Komm, wir gehen nach Hause.“

„Oh, schade!“, seufzte Pauline. „Na gut, Emil. Ich komme morgen wieder.“

Gerade als sie sich verabschieden wollte, hoppelte plötzlich ein brauner Hase quer über das Gehege. Pauline und Emil schauten ihm neugierig zu, als auch noch das kleine Känguru um die Ecke hüpfte. Es wollte eigentlich zu Emil, doch der kleine Hase erregte sofort seine Aufmerksamkeit. Und so begann ein lustiges Fangspiel – mal jagte das Känguru den Hasen, dann wieder umgekehrt. Die beiden hatten sichtlich Spaß.

Da tauchte besorgt die Känguru-Mama auf. Sie suchte ihr Känguru-Baby und entdeckte es sofort.

„Na, wo steckst du wieder?“

Sie hatte es sich fast gedacht – ihr Kleiner war wieder einmal bei Emil.

„So, jetzt ist aber Schluss für heute. Es ist Schlafenszeit!“

Sanft packte sie das Känguru-Baby und ließ es in ihren Beutel schlüpfen. Mit einem letzten Blick auf den Hasen hüpfte sie davon. Der kleine Hase blieb sitzen und schaute fragend nach oben.

„Und was machen wir jetzt mit ihm?“, fragte Pauline.

Emil zuckte mit seinen Schultern. „Er kann doch einfach bei mir bleiben.“

Pauline war einverstanden und lief zu ihrer Mutter. Doch als die Nacht hereinbrach, drehte sich der kleine Hase unruhig in seinem Strohbett hin und her. Obwohl Emil ihm ein gemütliches Nest gemacht hatte, konnte er irgendwie nicht schlafen.

Da kam Elch Emil eine Idee. Ganz leise schlich er zum Känguru-Gehege und sah, wie das kleine Känguru friedlich im Beutel seiner Mama schlummerte. Behutsam steckte er den Hasen dazu.

Die Känguru-Mama öffnete im Halbschlaf ihre Augen, sah die beiden eng aneinander gekuschelt und schloss sie wieder.

Am nächsten Morgen war sie überrascht – aber auch amüsiert. Die beiden schienen sich angefreundet zu haben und tollten gemeinsam herum. Emil kam dazu und schmunzelte, als er sie beobachtete.

„Scheint, als hätten die zwei richtig Spaß“, meinte Pauline, die gerade ankam.

Doch dann wurde ihr etwas klar: „Wir müssen herausfinden, woher der kleine Hase kommt. Vielleicht gehört er jemandem.“

Also fragten sie in der Umgebung nach. Schließlich stellte sich heraus, dass der Hase von einem Hasenzüchter stammte, der nicht weit entfernt wohnte. Er war ausgerissen, und der Züchter wollte ihn bald abholen.

Doch als er im Tierpark ankam und sah, wie glücklich der kleine Hase mit seinem neuen Freund war, entschied er sich um.

„Er darf bei euch im Tierpark bleiben.“

Pauline strahlte vor Freude – sie durfte zu Hause keine eigenen Tiere haben, aber nun konnte sie ihren neuen Freund jeden Tag besuchen. Emil war ebenfalls froh, denn das verspielte Känguru hatte ihm oft Streiche gespielt. Nun hatte es einen neuen Spielgefährten – und Emil endlich ein wenig Ruhe.

Die Känguru-Mama war erleichtert, denn nun war ihr kleiner Wirbelwind nicht mehr allein. Und der Hase? Der hatte ein neues Zuhause gefunden.

Und so endete die Geschichte – mit vielen neuen Freundschaften und glücklichen Herzen. 🦌🐇

Elch Emil – Im Tierpark

Märchenwelt
🦌🐘🐘🦌
Elch Emil, ein dunkelbrauner Elch mit grünem Halstuch, lebt im Tierpark.

Elch Emil und Elefanto hatten sich lange nicht mehr gesehen – sie waren Zirkusfreunde.

Deshalb beschloss Elch Emil, seinen Freund Elefanto, der einen kleinen Zirkus auf der Wolkeninsel hat, einzuladen.

Im Tierpark angekommen, begrüßten sich die beiden. Elch Emil hatte schon einen Picknickkorb vorbereitet mit allerlei Leckereien – unter anderem Äpfel, Bananen, Trauben und zwei Sandwichs.

Sie gingen los. Sie sahen Rehe, Lamas, kleine Affen, pechschwarze sprechende Vögel, eine riesige Schildkröte, Enten, Gänse, Papageien, Biber, Otter und Zebras – sowas hatte Elefant Elefanto noch nie gesehen! Schwarz-weiß gestreifte Pferde?

Dann kamen sie auf eine große Wiese. Dort wollten sie Picknick machen. Elefanto breitete die Decke aus, stellte den Picknickkorb darauf.

Er nahm die Thermoskanne heraus – und stellte fest: Der Korb war leer!

Nur die zwei Sandwichs lagen noch drin.

Was war passiert?

Elch Emil konnte es sich schon denken:

Bestimmt hatten die kleinen Affen die Bananen gegessen, die Vögel die Trauben stibitzt, und die Zebras – die haben sicher die Äpfel gefressen!

„Na gut, dann essen wir eben nur die Sandwichs“, meinte Elefanto.

Kaum hatten sie diese aufgegessen, kam Wuffi mit einem Korb in der Schnauze angerannt.

Elch Emil war überrascht: „Was machst du denn da?“

„Wuff, wuff! Ich hab mir schon gedacht, dass sowas passieren würde!“

Beide gleichzeitig: „Danke dir, Wuffi!“

Elch Emil, Elefant Elefanto und Wuffi machten gemeinsam Picknick. Danach dösten sie ein. Wuffi schlief seinen siebten Hundeschlaf, und Elefanto und Emil träumten vom Zirkusleben. 🦌🐘🎪🎭🎈🍌🍇🍎

Ich packe meine Koffer…

Anekdoten-Werke 🎆
Verrückte Satire🌴

Auf Grönland blühen jetzt die Palmen besonders schön… ich packe meine Koffer und nehme meinen Kuscheltier, den Eisbär, mit. Badematratze – ob ich die benutze bei der Eiseskälte, weiß ich nicht, aber dabei ist dabei.

Badezeug braucht keins, nehm ich mal ein Handtuch mit – kann man ja nicht wissen. Nehm eine Schachtel Würmer, die Dose gut zugeschraubt, sicher ist sicher. Meine Brille eingepackt, ich wolle doch die Eisbären sehen. Das Fernglas dabei, dass ich die Sterne besser finde.

Nen Strohut – unter den Palmen kann es ganz schön heiß werden. Eine Leselektüre, am besten von Satire. Nehm unbedingt noch Wasserschi mit. Eine Hängematte, dass man zwischen den Palmen im Schatten liegen kann.

Soo, jetzt noch ne Thermoskanne voller Heißgetränk – hab gehört, unter den Palmen in Grönland soll’s ziemlich kalt sein.

Schaui, bis bald auf Grönland…
eure Lüdel.

16 Eylül 2025 Salı

Verliebt in I.aah

Anekdoten-Werke 🎆
Erinnerungen 🐴

Ich war ungefähr vier Jahre alt. Wir wohnten in der Nähe der Erdinger Molkerei, wo mein Papa als Hausmaurer gearbeitet hat. Von uns aus war der Stadtpark nicht weit – und meistens gingen wir am Wochenende genau dorthin, zum Tiergehege.

Wir liefen an der Straße entlang, durch kleine Gassen, über eine schmale Brücke, dann den Weg entlang bis zur nächsten, etwas breiteren Brücke. Unter ihr floss ein kleiner Fluss.

Nach der Brücke führte ein schmaler Gehweg Richtung Park. Unser Sportwagen war vollgepackt – an den Henkeln hingen Tüten, im Wagen lag ein kleines Kissen, und unten im Gitterraum waren auch Taschen verstaut.

Ich war die älteste, und meine beiden Schwestern liefen immer vor und zurück. Besonders meine dritte Schwester brachte Mama manchmal fast zur Verzweiflung. Sie rannte weit voraus – und plötzlich stand sie direkt am Flussbett und wollte gerade die Hände ins Wasser stecken. Papa eilte hin und nahm sie schnell an die Hand. Meine zweite Schwester lief währenddessen immer wieder am Sportwagen vorbei – hin und zurück.

Dann, kurz nach einer Biegung, geschah es wieder:

Ein lautes „I.AAH – I.AAH – I.AAH!!!“ hallte durch die Luft.

Ich war felsenfest davon überzeugt – es galt mir!

Mein Herz pochte, ich war ganz aufgeregt.

Ich wollte zu meinem Geliebten Esel – er rief nach mir!

Ich zog an der Hand meiner Mutter, wollte schneller zu ihm, so schnell es nur ging.

Jedes Mal, wenn wir zum Park gingen, ungefähr an derselben Stelle, iaahte mein Esel. Ich war sicher: Er wartet auf MICH.

Aber es ging viel zu langsam. Der lange, schmale Weg schien ewig zu dauern …

Nach viel Hin-und-Her-Lauferei um den Wagen kamen wir endlich an. Noch über die schöne, breite Brücke – damals durfte man dort noch Enten und Schwäne füttern.

Wir warfen das Brot von der Seite hinein, wo das Wasser herkam. Papa hatte uns erklärt, das Brot müsse nass sein, damit die Enten keinen Bauchweh bekommen.

Wir sahen zu, wie es unter der Brücke hindurchschwamm – und wie die Enten es wegschnappten.

Dann, endlich, zum Tiergehege mit den großen Vogelkäfigen – und da:

„Ich.aaah…“

Er rief nach mir!

Ich rannte voraus, der Esel lief auf und ab, streckte seine Schnauze an den Zaun.

Meine kleine Hand wurde ganz feucht, mein Herz ganz weich.
„Ach, mein Esel …“

An der Seite war ein Holzfach angebracht – dort lagen manchmal Karotten. Ich hatte Glück! Eine lag noch darin, die ich ihm jetzt geben konnte. Kaum hatte ich sie hingehalten, war sie auch schon weg.

Von meinem Liebling war ich nur schwer zu trennen. Erst mit viel Überredungskunst meiner Eltern gingen wir weiter in Richtung Spielplatz. Auch dort war es schwierig, uns wieder loszueisen.

Dann rief unsere Mama:
„Kommt, lasst uns Brezeln holen!“

Und das war das Zauberwort.

Denn beim Bäckerladen gab es mittelgroße Brezen – eine für uns drei Kinder, die wir uns teilten, und eine teilten sich unsere Eltern.

Ein kleines Stück ließ ich übrig, um es meinem Liebling beim nächsten Mal zu geben – meinem Esel.

Und auf dem Heimweg hörte ich ihn noch einmal:

„Iaaah – Iaaah – Iaaah!“


14 Eylül 2025 Pazar

Fliegengeld

🎈Kindermaschen🎈
Verrücktes Märchen 🕸️

Es war einmal …

Ein kleines Häuschen hatten sie geerbt. Nun standen sie davor – Vater, Mutter und Kind – und überlegten, ob sie es verkaufen sollten.

„Da müsste einiges gemacht werden“, meinte der Vater und öffnete die alte Holztür.

Die Mutter trat erschrocken zurück:
„Oje!“, rief sie, „alles voller Spinnen und Spinnweben!“

Das Mädchen stellte fest:
„Hier wohnen die Spinnen drin.“

So konnte man das Haus natürlich nicht verkaufen.

Doch drinnen, zwischen den Spinnweben, wurde es einigen Spinnen ganz murmelig im Magen.
„Verkaufen?!“, flüsterten sie durcheinander.

Ein paar mutige, freche Jungspinnen nahmen all ihren Mut zusammen und riefen:
„Wir wollen kaufen!“

Der Vater runzelte die Stirn:
„Und womit wollt ihr bezahlen?“

Eine ältere Spinne kroch herbei und bot einige Dutzend Fliegen an.

Kurz darauf kam eine weitere, schon etwas betagtere Spinne mit einem winzigen Geldbeutel.
Der war so klein, man musste zweimal hinschauen. Die Mutter war empört:

„Mit Fliegengeld könnt ihr doch kein Haus kaufen!“

Die Spinne öffnete den Beutel: Darin lagen glänzende Silber- und Goldfliegen – allerdings kam ihnen nur ein muffiger Geruch entgegen.

Das Mädchen witzelte:
„Bestimmt habt ihr euren Schatz eingesponnen!“

Da kam eine uralte Spinne mit Krückstock dahergekrabbelt. Sie hatte sich in der Ecke versteckt gehalten.

„Oben im Dachgeschoss“, krächzte sie, „durch die Dachluke – da liegt er!“

Also stiegen alle drei – Vater, Mutter und Kind – langsam hinauf.

Der Vater schob beherzt die Spinnweben zur Seite und entdeckte einen fast nicht mehr erkennbaren, eingesponnenen Koffer.

Mit einem Tuch wischte er die Spinnweben weg.

Die frechen kleinen Spinnen grinsten – sie waren schon oft heimlich im Koffer gewesen.

Der Koffer wurde geöffnet – und was war darin?

Alle drei sahen sich verdutzt an: Die Geldscheine waren vergilbt und von Mäusen angefressen.

Doch aus der Ecke kam ein kleiner Tupp von Spinnen herbeigeeilt. Mühsam schleppte sie etwas Rundes heran.

Der Vater hob es auf, hielt es vor sein Auge – tatsächlich: ein Silberstück!

Das Mädchen lächelte verschmitzt, tänzelte fröhlich im Kreis und rief:

„Dann gehört das Haus jetzt wohl den Spinnen!“

Und so war das mit dem Fliegengeld – und wenn die Spinnen nicht gestorben sind, leben sie noch heute glücklich und zufrieden in ihrem kleinen Spinnweben-Häuschen.

ENDE

🕷🕷🕷🕸️🕷🕷🕷🕸️🕷🕷🕸️🕸️🕸️🕷🕷

Im wahrsten Sinne des Wortes von meiner Tochter und mir ersponnen.

11 Eylül 2025 Perşembe

Das Feuerkind auf der Suche

Märchenwelt 🌟

Hoch über der grauen, tristen Welt schwebte ein kleines Wesen aus Feuer. Es hatte lange, flackernde Haarfetzen, und sein Gesicht leuchtete wie eine glühende Glut. Es konnte sich verwandeln in ein Feuerkind. Doch das Feuerkind war allein. Es konnte nicht landen, ohne die Welt unter sich zu verbrennen.

„Wo gehöre ich hin?“, fragte es die Wolken, aber sie zogen nur schweigend weiter.

Es versuchte, das matte, trübe Wasser zu berühren, doch der Dampf trieb es zurück. Es flog weiter und weiter, bis es die Sterne sah.

Einer der Sterne flüsterte: „Steig höher, kleines Feuer. Dein Platz ist nicht hier unten.“

Also stieg das Feuerkind höher, durch die Dunkelheit, durch den Feuerbogen, bis es spürte, wie es größer und stärker wurde. Es brannte heller als je zuvor, und da erkannte es die Verwandlung.

Es war nicht nur ein Feuerkind. Es war die Sonne. Und von diesem Tag an leuchtete es für die Welt, ließ Farben zurückkehren, das Wasser blau glitzern und das Grau verschwinden.

Und immer, wenn jemand ein fröhliches Kind sah, sagten die Menschen: „Du bist ein Sonnenkind.“

Ende.


Wanderschuhe

Märchenwelt 🎩

Bei Mäuserich Maugi gab es eine Überschwemmung in seiner Behausung, und gerade noch rechtzeitig konnte er sich mit seinem Bootblatt retten. Mit Ach und Krach trieb er dahin, bis das Wasser versiegte und er direkt im Erdmatsch landete. Sein ganzer Körper war voller Erde, und er sah völlig braun aus.

In einiger Entfernung spazierte ein junger Mann namens Gerd im Wald. Er trug Wanderschuhe, die er von seinem verstorbenen Onkel geerbt hatte. Da dieser sein einziger Verwandter gewesen war, hatte Gerd beschlossen, auf Wanderschaft zu gehen.

Während er so wanderte, sammelte er ein paar Holzstücke für den Abend, falls es kalt werden sollte. Schon hatte er einige zusammen, als er am Boden ein besonders schönes Stück entdeckte. Beim Bücken fielen ihm einige der gesammelten Hölzer hinunter – und eines traf genau den Kopf von Maugi, der sich gerade aus dem Matsch befreit hatte.

„Aua!“, rief die Maus erschrocken.

Gerd schaute verwundert nach unten und sah ein braunes Etwas, das sich schüttelte.

„Was bist du denn?“, fragte er.

„Ich bin Maugi, die Maus.“

„Aha, und was machst du da?“

„Ich habe mich gerettet. Bei mir gab es eine Überschwemmung. Mit meinem Boot bin ich hierher gelangt – und jetzt bin ich voller Erde!“

„Ich dachte, du wärst ein Holzstück.“

„Bin kein Holzstück – ich bin eine Maus!“

Gerd schmunzelte, hob Maugi vorsichtig auf und steckte ihn in seine Hemdtasche.

Gemeinsam zogen sie weiter und unterhielten sich über alles Mögliche. Bald kamen sie zu einer kleinen Lichtung, wo Gerd ein Lagerfeuer machte. Die beiden wurden Freunde. Gerd dachte darüber nach, was er nun mit seinem Leben anfangen sollte. Außer den Wanderschuhen, dem Wanderrucksack und seiner Kleidung hatte er nichts.

„Am besten gehe ich ins nächste Dorf, um dort Arbeit zu finden“, murmelte er. Doch dann hatte er eine Idee.

„Wir machen eine kleine Zirkusaufführung!“

Er fand einen alten Baumstamm und ließ Maugi darauf Kunststücke machen. Die Leute waren begeistert und gaben ein paar Goldtaler – und das ging eine ganze Weile gut. Doch irgendwann, nach einem langen Tag, war Gerd völlig erschöpft. Er schlief ein und hatte einen seltsamen Traum. Als er aufwachte, murmelte er: „Irgendwas hab ich geträumt mit meinen Schuhen...“

Er wanderte weiter. Gerade als der Wald hinter ihm lag, stolperte er vor Müdigkeit. Dabei stieß er dreimal mit der Ferse gegen seine Schuhe – einmal, zweimal, dreimal...

Danach war Gerd sehr fein gekleidet, mit einem Zylinder auf dem Kopf. Er sah aus wie der Sohn eines reichen Gutsbesitzers. Und auch Maugi hatte sich verwandelt – er war nun eine elegante, kleine Maus mit einem glitzernden Jäckchen. Die beiden lachten, als sie sich gegenseitig ansahen.

„Gut, dass mein Onkel mir die Schuhe gegeben hat!“, sagte Gerd. „Sie haben mir Glück gebracht.“

Am Waldrand setzten sie sich und überlegten. Gerd flüsterte: „Vielleicht kann ich mir noch etwas wünschen.“ Er klopfte wieder dreimal mit den Fersen aneinander und wünschte sich ein kleines Häuschen.

Und tatsächlich – wie durch Zauberhand stand ein paar Meter entfernt ein hübsches Häuschen. Sie gingen darauf zu, öffneten die Tür – drinnen waren Tische, Stühle und alles liebevoll hergerichtet. Es fühlte sich an, als wären sie schon immer dort gewesen.

„Jetzt muss ich mir nur noch etwas Gutes einfallen lassen“, überlegte Gerd – und schlief erst mal darüber.

Am nächsten Morgen klopfte er wieder mit den Schuhen und sagte: „Ich wünsche mir eine Pferdefarm.“ Und tatsächlich: Ein Stall mit fünf Pferden stand plötzlich da.

Nach und nach kamen Leute aus dem Dorf. „Kann ich bei dir ein Pferd ausleihen?“, fragten sie. „Darf ich eine Runde reiten?“ Und so weiter und so fort.

Mäuserich Maugi wurde inzwischen zur kleinen Zirkusmaus. Er trat bei kleinen Vorführungen auf – und natürlich bekam er dafür ein paar Goldtaler.

Gerd schaute zum Himmel und sagte dankbar: „Danke, lieber Onkel, dass du mir diese Schuhe gegeben hast.“

Und wenn Gerd und Maugi nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute – sehr, sehr glücklich in ihrem neuen Zuhause. 
🎩👞👞🐭

Ende.


Der kleine weiße Elch * Kirschenzeit mit schwarzem Vogel ~ Elchgeweih 16

Leuchtturm 💈 Märchenwelt 🍒🍒🍒🍒 Seit geraumer Zeit fliegt ein Vogelschatten hoch oben im Himmel über der kleinen Leuchtturminsel. „Ob das...