Er war noch recht jung und stellte sich etwas ungeschickt an - so kam es, dass er mit dem gesamten Nest zum Boden hinunterflog.
Unten angekommen, war er verletzt. Sein Flügel war angeknackst. Und er stellte fest, dass er seine Stimme verloren hatte. Er konnte gar nicht mehr um Hilfe piepsen.
Eine kleine Maus, die in einem Seitenloch des Hauses lebte, hatte den Aufprall gehört. Sie flitzte schnell hinüber – nicht, dass die böse Katze käme und ihn wegschnappen würde – und schleppte den kleinen Vogel so schnell sie konnte in ihre Behausung.
Diese war ganz schlicht eingerichtet: Es gab nur ein Bett und einen Stuhl. Da der Spatz verletzt war, legte sie ihn behutsam auf das Bett.
In ihren Mäusevorräten von ihren Streifzügen hatte sie ein langes Leintuch gefunden. Das biss sie in der Mitte durch und riss es auseinander, sodass sie den Vogel damit verbinden konnte. Tagelang kümmerte sie sich liebevoll um den Spatz.
Es war ganz schön eng in ihrer kleinen Behausung und sie konnten kaum hinaus, denn draußen lauerte die gefährliche Katze. Zudem konnte sich die Maus mit dem Spatz nicht unterhalten, weil er ja seine Stimme verloren hatte.
Da fiel ihr ein, dass ihr Uropa ihr einmal ein besonderes Buch gegeben hatte. In ihrem Regal würde sie es sicherlich finden.
Ja, da stand es – ganz verstaubt. Zuerst musste der Staub weggepustet werden.
Und weil sie sich die Zeit irgendwie vertreiben mussten, beschlossen sie, die Zeichen in dem Buch zu lernen. Es war nämlich Zeichensprache, und so konnten sie sich bald miteinander verständigen.
Doch lange wollten sie dort nicht bleiben. Sie mussten etwas anderes finden – einen Ort, der sicher war.
Das ging jedoch nur früh am Morgen oder tief in der Nacht, wenn die Katze höchstwahrscheinlich nicht unterwegs war.
Die Maus flitzte durch die Gegend, suchte in allen Ecken und Winkeln nach einem sicheren Platz – doch zunächst fand sie nichts.
Eines Morgens jedoch wagte sie sich weiter hinaus. Da kam sie an den Waldrand und entdeckte dort eine mächtige, alte Eiche. Zwischen den Wurzeln befand sich ein kleines Loch – gerade groß genug für eine Maus.
„Das ist ganz bestimmt ein gutes Versteck!“, dachte sie und kroch hinein.
Drinnen folgte sie dem schmalen Tunnel bis sie auf eine kleine Tür stieß.
„Was mag wohl dahinter sein?“
Sie öffnete sie – und ein grelles Licht blendete sie. Sie musste die Augen schließen, doch als sie vorsichtig hineintrat und wieder hinsah, erkannte sie lauter kleine Bäume – höchstens dreimal so hoch wie sie selbst.
Inmitten des Waldes stand ein Zauberer, dem dieses Reich gehörte. Bei ihm lebten einige Tiere: wie Haselmaus, Hase und Wiesel. Auf seiner Schulter saß ein kleiner Rabe.
Der Zauberer ahnte sogleich, dass die Maus Hilfe brauchte. Sie erzählte ihm von der gefährlichen Katze, von ihrem verletzten Freund, dem Spatz, und dass sie eine neue Unterkunft suchten.
Der Zauberer verstand sofort, was sie meinte, und sprach seinen Zauberspruch:
„Flick-flack-um – der Spatz soll gleich hier bei uns sein!“
Und puff! – schon war es geschehen. Der Spatz erschien. Etwas schwindlig und orientierungslos sah er sich um, bis er seine Freundin, die Maus, entdeckte. Da war die Freude groß!
Auch die anderen Tiere freuten sich. Sie waren ohnehin nicht viele – und nun kamen zwei neue Freunde dazu.
Natürlich feierten sie das. Der Zauberer zauberte ein Fest – so bunt und hell, dass es fast wie ein Discolicht leuchtete.
Und während des Festes – wie könnte es anders sein – verliebte sich die Maus in die kleine Haselmaus.
Bald darauf zogen die beiden in eine kleine, süße Behausung.
Der Spatz aber blieb natürlich ihr Freund.
Er baute sich ein schönes Nest am Boden, denn das war für ihn sowieso viel besser.
Und so ist diese Geschichte zu Ende. 🌸🐦🐁
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