Märchenwelt 🌟
Eine Schlange schlängelte traurig in ihre Behausung zurück.
Vor ein paar Tagen hatte sie ihre Schlangenkinder verloren.
Kaum war sie zurück in ihrem Nest, hüpfte ein kleines Küken auf sie zu.
„Mama, Mama, meine liebste Mama!“, piepste es und drückte sich an die Schlange.
Die Schlange schob es vorsichtig weg und sagte:
„Nein, ich kann nicht deine Mama sein. Du bist ein Kuckucksküken – das sehe ich sofort.
Wo kommst du denn her?“
Da blickte sie nach oben und bemerkte ein Loch über ihrer Behausung.
„Aha… höchstwahrscheinlich bist du da hineingeplumpst.“
Doch das Kuckucksküken drehte sich um, zeigte auf seinen Po und rief:
„Schau mal! Ich habe denselben Fleck wie du auf deinem Schwanz!“
Die Schlange wusste gar nicht, was sie darauf antworten sollte.
„Nein… das geht nicht. Du kannst nicht mein Kind sein. Ich bin eine Schlange.“
Doch das Kuckucksküken war fest davon überzeugt.
Die Schlange verließ ratlos ihre Höhle und schlängelte zum Bach.
Sie schlängelte den Bach rauf und wieder runter, rauf und wieder runter.
Die Elster, die älteste im Wald, sah sie und rief:
„Schlange, du hast ja schon einen kleinen Pfad hinter dir gelassen!
Jetzt kann jeder den Bach finden.“
Die Schlange schaute hinter sich – tatsächlich, ein kleiner Pfad war entstanden.
In ihrer Not rief sie:
„Ach, ach, ach! Bei mir im Schlangennest sitzt ein Kuckucksküken!
Und es sagt, ich wäre seine Mama! Aber ich bin eine Schlange!
Was soll ich denn da machen?“
Die Elster war erstaunt und antwortete:
„Da weiß ich jetzt auch nicht…“
Sie flog davon – und während sie flog, erinnerte sie sich:
Die Eule hatte ihr erzählt, dass sie dieses Jahr nur ein einziges Küken hatte und traurig darüber war.
Sie war sonst nämlich viele Küken gewohnt.
Also flog die Elster zur Eule und erzählte ihr die ganze Geschichte.
„Eule, willst du nicht vielleicht Mutterersatz für das Kuckucksküken sein?“
Das kleine Eulenkind war sofort begeistert.
„Ein Geschwisterchen! Ein Geschwisterchen!“
Die Eule überlegte kurz, nickte dann und flog mit der Elster zurück zur Schlange.
Sie winkten der Schlange zu. Diese schloss sich ihnen an.
Als die Eule das Kuckucksküken abholen wollte, klammerte es sich fest:
„Nein, Mama! Nein! Du kannst mich doch nicht wegschicken!“
Die Schlange sprach behutsam:
„Kleines Küken… ich bin eine Schlange.
Es könnte passieren, dass ich dich aus Versehen verschlucke.
Ich kann nicht dafür garantieren.
Du bist mir wohl in mein Nest gefallen – aber die Eule kann eine viel bessere Mutter sein als ich.“
Die Eule nahm das traurige Kuckucksküken schließlich mit.
Doch die Schlange war neugierig geworden.
Später schlängelte sie in die Nähe des Baumes.
„Tschisch“, zischte sie leise.
Das Kuckucksküken hörte es sofort.
„Meine Mama ist da! Meine Mama ist da!“
Die Eule blickte skeptisch hinunter, doch die Schlange beruhigte sie:
„Ihr braucht keine Angst zu haben – ich tue euch nichts.
Ich wollte nur schauen, ob es dem Kuckucksküken gut geht.“
Die Eule nickte freundlich.
„Ihm geht es sehr gut. Er hat sich mit meinem Eulenkind wunderbar angefreundet.“
Die Schlange war erleichtert.
Das Kuckucksküken war in der Zwischenzeit schon größer geworden.
Mit lauter Stimme rief es hinunter:
„Ich werde dich nicht vergessen, meine Schlangen-Mama!“
Und die Schlange zischte zufrieden zurück.
Ende. 🌟🐍🐦
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