30 Eylül 2025 Salı

Kutto Krimi 🕵️‍♂️ KKR 004

Ring – Geheimnisvolle Spuren

Jo saß mit angewinkelten Beinen auf dem Couchrand, den Kopf betrübt gesenkt. Pit warf ihm einen besorgten Blick zu – auch Kutto entging das nicht.

„Was ist los?“, fragten beide fast gleichzeitig.

Jo antwortete leise mit gesenktem Blick:

„Ich bin vor zwei Wochen achtzehn geworden … und musste meinen Geburtstag ohne unsere Oma feiern.“

Pit und Kutto schauten sich an. Dann ging Pit die wenigen Schritte zu Jo hinüber und legte ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter.

Währenddessen hob Kutto eine durchsichtige Tüte hoch, in der ein kleiner Gegenstand lag:
„Schaut mal, was mir Hubert gebracht hat. Das hier wurde jetzt endlich von der Asservatenkammer freigegeben – der Ring, den man damals an der Fundstelle am Meer entdeckt hat.“

Pit fuhr sichtlich aufgeregt hoch:
„Warum erst jetzt?“

Kutto zuckte die Schultern:
„Bei wichtigen Beweisen dauert das manchmal. Dann heißt es: Spezialuntersuchung … oder sie wissen einfach nicht weiter.“

Er zog ein Stofftaschentuch hervor und legte den Ring vorsichtig hinein.

„Seht euch das an – da ist ein Monogramm eingraviert. Bisher konnte es niemand entziffern.“

Alle drei versammelten sich um den Fund. Pit holte eine Lupe, beugte sich darüber und runzelte die Stirn:

„Diese Schrift kenn ich … eine alte Urschrift, noch von vor Omas Zeit. Mein Vater hatte ein Buch mit solchen Zeichen – er hat sie mir erklärt. Das ist ein R mit einem P – doppelt graviert.“

Kutto nickte sofort:
„‚P‘ wie Piton.“

Pit überlegte kurz, dann weiteten sich seine Augen:
„Warte mal … dieses Zeichen … das kommt mir bekannt vor. Genau dieses! Das haben wir doch mal im Stadtpark von Greenwich gesehen – eingestanzt in die Rinde vom alten Lindenbaum!“

Im Waggon, gleich bei der Tür, wurde Hund Hektor unruhig. Seine Ohren zuckten aufgeregt auf und ab, als würde er auf ein Zeichen warten.

Kutto zog sich eine Umhängetasche über die Schulter – gefüllt mit wichtigen Ermittler-Utensilien.

Er machte eine winkende, auffordernde Handbewegung in Richtung Tür. Und rückte sein Cap zurecht.

Dann gab er das ersehnte Kommando:
„Na los, Hektor, alter Kumpel – auf geht’s!“

Erleichtert jaulte Hektor vor Freude – und sprang sofort voraus in Richtung Greenwich.


Raus in Richtung Greenwich – Stadtpark

An dem sonnigen Nachmittag, als sich Kutto, Pit, Jo und Hund Hektor auf den Weg machten, fühlte es sich wie ein spannender Abenteuerspaziergang an – zumindest für die beiden Jungen. Oder sollte man sagen: jungen Männer?

Im Stadtpark angekommen, gingen sie zielstrebig auf den alten Lindenbaum zu. Alle drei begannen sofort, die Rinde abzusuchen. Pit ging besonders gründlich vor – er nahm sogar eine Lupe und tastete den Baum Zentimeter für Zentimeter ab.

„Da!“, rief er plötzlich. In die Rinde war ein Zeichen eingestanzt – genau dasselbe wie auf dem Ring. Und tatsächlich: Der Ring passte perfekt auf die Vertiefung.

Sie blickten einander an. „In welche Richtung weiter?“

Kutto und Pit warfen sich einen kurzen Blick zu und nickten. Dann sagte Kutto entschlossen:
„Das P zeigt nach Süden – dort, wo das Wehr ist.“

Sie machten sich auf den Weg zum Wasserfall. Dort hüpften sie geschickt über die grauen Betonpfeiler bis hin zu einem alten Überflutungstunnel. Ein Schild warnte in verblassten roten Buchstaben:

GEFAHR! – BETRETEN VERBOTEN

Jo glitt mit einem lauten „Juhuu!“ in den Tunnel hinein – er hatte sichtlich Spaß daran.

Pit blieb stehen und deutete auf die Tunnelwand: Neben dem Schild, innen an der Tunnelwand, entdeckten sie erneut das geheimnisvolle Monogramm – dieses P-Zeichen.

„Ganz schön dunkel hier!“, bemerkte Pit.

Kutto witzelte:
 „Licht gibt’s hier wohl eher keins“, zückte seine Taschenlampe – und grinste.

Sie liefen in den Schacht hinein – einen engen, langen, schmalen Tunnel, wie man sie in England öfter findet. Es roch muffig, die Luft war kaltfeucht, alte nasse bemooste Gemäuer.

Abrupt blieb Kutto stehen. 
„Hier! Ein weiteres Zeichen.“

Er leuchtete mit der Taschenlampe auf die Wand. Genau: das gleiche Monogramm. Im Lichtkegel der Taschenlampe wurde es sichtbar – wieder das eingestanzte P.

In diesem Moment stieß Hektor, der hinter Kutto lief, mit dem Hinterteil gegen eine gebogene Mauerfläche – und wie von Geisterhand öffnete sich ein schmaler Spalt in der Wand.

Ohne zu zögern schlupften sie hindurch und krochen alle drei nacheinander hinein. Sie folgten dem einmannbreiten Tunnel – der Gang war eng, sie mussten sich ducken. Es schien endlos lang …

Doch dann öffnete sich der Tunnel in einen unerwartet großen, viereckigen Raum.

Alle sechs Augen wanderten prüfend umher. Scheinbar eine Sackgasse?

Hund Hektor schnupperte aufgeregt überall herum.

Erstmal ausstrecken – man war das Genick schon ziemlich steif geworden von der ständigen Bückerei. Pit richtete sich auf, rieb sich den Nacken.

Dabei fiel sein Blick auf die herunterbaumelnde Glühbirne mit Ziehschnur.

Ein schneller Sprung – zack – er schnappte sich die Schnur und zog daran.

Ein Ruck ging durch die Wand – wie bei einer Geheimtür schob sich eine Gipswand zur Seite.

Dahinter lag – der nächste Raum.



Der unterirdische Geheimplatz

Ein versteckter unterirdischer Geheimplatz – ein geräumiger Raum mit Sitzbänken und Tischen, dahinter eine Theke. Es wirkte fast wie eine Mischung aus Aufenthalts- und Speiseraum.

Kutto tippte schweigend mit einer Hand auf seine Umhängetasche und zog hellblaue Ermittlerhandschuhe hervor. Gleich neben dem Eingang stand eine Plastikbox mit hellblauen Überziehern – die sie sich über ihre Schuhe und Hektor über die Pfoten streiften.

Hund Hektor mit seiner Spürnase nach unten folgte ihnen auf Schritt und Tritt, gelegentlich niest Hektor – denn irgendwas stört seine feine Nase.

Neben dem Aufenthaltsraum befanden sich Wasch-, Toiletten- und Duschräume. Weitere Zimmer boten abgetrennte Schlafplätze, ausgestattet mit Bett und Kleiderschrank.

Ein Raum enthielt gestapelte Plastikboxen mit sorgfältig beiseitegelegten Deckeln – genau dieselben, die damals in der verlassenen Lagerhalle gefunden worden waren. Hier waren vermutlich Drogen gelagert worden.

Ein weiteres schmales Zimmer hatte farbige Wände und eine Liege, links davon ein länglicher Hängeschrank. Darunter befand sich eine lange Arbeitstheke mit seltsamen Geräten.

Offenbar war dieser Raum als Untersuchungszimmer genutzt worden, vielleicht als ärztliches Labor?

Kutto öffnete vorsichtig mit den behandschuhten Fingern eine der Schranktüren. Im oberen Regal befanden sich eingepackte Nadelkanülen und leere Spritzenhüllen. Darunter: kleine Schalen mit Pillen, alle sauber verschlossen mit Deckeln.

Dieser Ort war das Zentrum der Manipulation. Keine Tür trennte diesen Raum, sondern nur ein schwerer Stofffaltvorhang.

Sie entdeckten noch eine Tür – mit Zahlencode-Feld. Offenbar war durch Stromausfall die Sperre deaktiviert worden. Vorsichtig stieß Kutto die Tür mit dem Ellenbogen an.

Die drei staunten: 
Auf einer breiten Arbeitstheke standen Gerätschaften, an der Wand hingen Pläne. In leicht geöffneten Schubfächern lagen Schriftstücke.

Kutto murmelte nachdenklich:
 „Ich will lieber gar nicht wissen, wofür all diese Geräte gedacht waren …“

Eines davon schien eindeutig zur Herstellung von Pillen bestimmt.

Vorsichtig öffnete Kutto einen Oberschrank. Darin lagen gestapelte Papiere, Notizen – und eine Blechkassette, die er auf die Theke stellte.

Dokumente von einem gewissen Rupert Piton. Kutto erkannte das Gesicht – vom verrückten Professor – das war derselbe Mann vom Zeitungsausschnitt, mit dem moorfarbenen Kittel.

Dieser Rupert war all die Jahre der Drahtzieher hinter allem gewesen!

Weitere Beweise hingen offen an der Wand – seine Aufzeichnungen, seine Machtgier, seine Vision, der größte Drogenboss zu werden. Und die Entwicklung einer Injektion, die seine Anhänger gefügig machen sollte.

All das lag jetzt vor ihnen. Ein letzter Blick nach oben. An der Decke entdeckten sie eine runde Falltür. Kutto zog sie herunter. Sie stiegen nacheinander hinauf – und fanden sich plötzlich in einem riesigen, runden Edelstahl-Kessel wieder.

Sie öffneten eine Innentür und traten hinaus – klick, sie fiel hinter ihnen zu.

Jo und Pit schauten sich verdutzt an.

Pit sprang vom kleinen Podest, breitete die Arme aus, drehte sich leicht im Kreis:
„Durch diese Geheimtür im Kessel sind sie einfach verschwunden!“

Jo trat einen Schritt zurück, stieß gegen die Geheimtür – klick – sie öffnete sich erneut.

Die riesigen Kessel waren ehemalige Füllfässer – niemand hatte darauf geachtet!

Vor dem Lagerhaus zückte Kutto sein Spezial-Funkhandy und informierte sofort die ISE. Dann drehte er sich kurz um. Ein Erinnerungsmoment: das Bild aus den alten Akten.

„Genau deswegen! Genau deswegen konnten damals keine Spuren gefunden werden!“, rief er aufgeregt.

Er erkannte es sofort: Das war die alte Industrielagerhalle, die damals durchsucht worden war. Das rostige Tor mit dem Kennzeichen „Blook 17“, umgeben von Lagereinheiten – ein ideales Versteck.

Kutto informierte direkt Hubert bei der NCA, Abteilung CCU (Cold Case Unit).

Ein riesiger Fall war aufgeklärt – dank seiner beiden Helfer Jo und Pit.

Wenige Stunden später wimmelte es vor Ermittlern in weißen Schutzanzügen.

Mit Spezialgurten holten sie Hund Hektor über die Falltreppe hinaus.

Was für eine Freude! Hektor sprang aufgeregt herum und blieb die restliche Zeit oben – es gab genug für seine Spürnase zu entdecken.

Ohne viele Worte reichte Kutto den beiden neue Ermittlerhandschuhe. Die benutzten wanderten in eine Plastiktüte in seine Tasche.

Kutto sagte cool: 
„Die Ehre gebührt euch!“

Einer der Oberkommandanten – ein „Aufpasser“, wie Kutto ihn nannte – verkündete bestimmt:
„Nur eine Stunde – dann ist das hier Sperrzone.“

Alle drei nickten. Ab zur Spurensuche! Anspannung und Aufregung lagen in der Luft.

Sie waren mitten im Geschehen, durften zeigen, erzählen, erklären – doch die Stunde verging wie im Flug.

Tage später berichtete Kutto:
Die Halle wurde nun als Quartier übernommen. Die Aufarbeitung und Forschung an Ruperts Plänen würde Jahre dauern. Es waren kaum Spuren gefunden worden – offenbar wegen eines Sprays, das fast nicht mehr nachweisbar war. Der Ort war stets gereinigt worden, bis auf die letzten Jahre – was sich anhand der Staubschicht feststellen ließ.

Ein idealer Ort für ein neues geheimes Ermittlerrevier – grinste Kutto unter seinem verkniffenen Mund.

Kutto Krimi 🕵️‍♂️ KKR 005

Insel der Rettung – Finale

= „Piton war wie eine Eidechse – nicht zu fassen“ =

Fernab jeder Zivilisation, bei einer unbekannten Insel, strandete das U-Boot mit Piton an Bord und wurde von den Wellen hin- und hergetrieben.

Die Inselbewohner, die Hugisch, bargen das U-Boot.

Mit Hilfe von Hand- und Fußzeichen gelang es, gemeinsam mit dem Häuptlingsjungen, das U-Boot hinter die Insel in eine versteckte Höhle zu bringen.

Mafiaboss Piton wurde als Hammerfisch verehrt.

Die Bewohner glaubten, er sei ein Seelenverwandter des heiligen Tieres ihrer Kultur – wegen seiner markanten Glatze.

Piton wurde schnell klar, dass er so bald wie möglich einen Weg finden musste, damit seine Kontakte zu den Drogenmachenschaften nicht abbrachen.

Schon nach wenigen Tagen erlernte er die einfache Sprache der Inselbewohner.

Diese lebten schlicht – doch sie litten:

Eine baumartige Pflanze wuchs dort, deren Blätter besonders für Kinder gefährlich waren.

Piton erkannte sie sofort – eine wilde Tabakpflanze.

Daraufhin ließ er rund um die Strohhütten die Buschbäume roden.

Die Einwohner waren ihm dankbar.

Die Hugisch – gutmütig.

Auf der Insel gab es eine Höhle mit zwei Eingängen.

Auf der einen Seite lebte der Häuptling Hug, der andere Eingang war durch einen schmalen Durchgang verbunden, jedoch nie genutzt worden.

Dieser Bereich galt ihnen als heilig.

An den Felswänden leuchtete Glitzerlicht – so hell wie Tageslicht.

Diesen Teil der Höhle bekam Piton – mit allen Annehmlichkeiten: Bambusbett, Bambusthron …

Als Zeichen des Vertrauens und als Lehrmeister unterstellte der Häuptling seinen Sohn Gogo Piton.

Piton beobachtete, wie mit Kanus Nahrungsmittel vom englischen Festland geholt wurden.

Er brachte dem klugen Häuptlingssohn – seinem besten Mann – Englisch bei.

Nach und nach baute er mit Gogos Hilfe einen versteckten Tabakhandel auf.

Piton stellte den Kontakt zu seinen Männern im Mafiaviertel Doogy, am Umschlagsplatz des Drogenmarkts, wieder her.

Mit dem Erkennungszeichen: einem Halstuch, das Gogo trug.

Das Halstuch war zwar wertlos geworden, aber als Mafiaerkennungszeichen perfekt geeignet.

Von der Insel aus betrieb Piton nun Schmuggel mit getrockneten Tabakpflanzen.

Er war irritiert, aber zugleich fasziniert – und fand zunehmend Gefallen am Inselaufenthalt.

Er genoss es, wie die jungen Mädchen vor ihm tanzten, ihm Essen und Obst brachten.

Zwar konnte er mit diesen Bräuchen nichts anfangen, doch er genoss es, im Mittelpunkt zu stehen.

Jahre später hatte Piton einen regen Drogenhandel aufgebaut.

Einige seiner Männer hatten sich inzwischen selbstständig gemacht.

Die Wirkung der Langzeitinjektion verflüchtigte sich allmählich.

Piton nahm an, sie seien ihm treu ergeben.

Doch einige von ihnen behielten einen Teil der Mafiaeinnahmen für sich.

Piton konnte das nicht überprüfen, da er sich weiterhin auf der Insel befand.

Er glaubte, im Geld zu schwimmen – und plante, zur richtigen Zeit abzutauchen und ein Luxusleben zu beginnen.

Doch durch auffällige Machenschaften in der Drogenszene kam Kutto ins Spiel.

Immer mehr sickerte durch.

In der Mafiabranche wurde es unruhig.

Die ehemaligen Männer prahlten, warfen mit den letzten Pillen um sich –
und betonten, diese seien von Drogen-Rupert, dem einzigen Meister, den es je gegeben habe …



Überraschung für Kutto

Pit hatte sich schon früh zum Ziel gesetzt, einmal Detektiv zu werden.

Heimlich lernte er den Beruf – als Überraschung für Kutto.

Als junger Mann tauchte er dann ganz selbstverständlich bei Kutto auf, um ihn mit der Neuigkeit zu überraschen:

Er war jetzt offiziell Ermittler geworden.

Nach einer herzlichen Umarmung fragte Pit aufgeregt und neugierig:
„Na, was sagst du?“

Kutto lächelte, brummelte leise und zwinkerte:
„Meinst du, du könntest unauffällig bleiben? Hubert hat mir schon vor einiger Zeit davon berichtet.“

Pit staunte:
„Dieser Hubert! Typisch Berichterstatter!“

Doch Kutto sah es ganz praktisch:
„Na, auf jeden Fall kommst du genau zur richtigen Zeit zum Einstand – wirklich genau richtig.

Die Gerüchte über Piton haben sich bestätigt.“

Dann grinste er über seinen verkniffenen Mund hinweg:
„Da kann ich so einen Partner wie dich gut gebrauchen.“

Und so begannen die beiden gemeinsam mit den Vorbereitungen …


Die nächsten Tage – auf dem Umschlagplatz im Mafiaviertel Doogy

Pit, der nun ebenfalls Detektiv war und Kutto zur Seite stand, mischte sich unter die Leute.

Er gab sich als Käufer aus, um an Informationen zu kommen.

Geschickt fragte er sie aus – die Ganoven –, ließ sich sogar das Beschaffungs-Kanu zeigen.

Dies war jetzt die Gelegenheit – nur noch den richtigen Zeitpunkt abwarten …
und ihnen unauffällig mit einem Fischerboot folgen.


Inselfest

Es schien ein Fest stattzufinden auf der kleinen, überschaubaren Insel.

An der Vorderfront konnten sie beobachten, dass dort irgendetwas vor sich ging. Ein Lagerfeuer wurde vorbereitet.

Die beiden – Kutto und Pit – ruderten mit dem Fischerboot unauffällig in sicherer Entfernung daran vorbei. Links hinter dem Felstunnel schlichen sie an der Felshöhlenwand entlang, lehnten sich flach gegen das Gestein und warteten auf den richtigen Moment. Außerdem warteten sie auf die ISE-Einheit – mit dabei: Pits Bruder Jo, der als Dolmetscher fungierte.

Kutto und Pit beobachteten die Szene: Am Lagerfeuer stand eine große, brockige Gestalt mit markanter Glatze – Piton – ganz deutlich im Licht der Flammen zu erkennen. Pit und Kutto blickten sich an – sie konnten gegenseitig ihre Herzen spüren, wie sie vor Aufregung pochten. Ihre Augen gaben Zeichen, und in diesem Moment erkannten sie ein leicht schimmerndes, deutliches Aufblinken, das sofort in der Dämmerung verschwand. Die Einheit war zur Unterstützung eingetroffen. Erleichtert und erwartungsvoll blickten sie auf das Geschehen – den richtigen Moment.

Die Hugisch hielten ein Fest zu Ehren des Mondes. Alle schauten zum Himmel hinauf und erhoben in wilden Tänzen ihre Arme. Das war die Gelegenheit!

Gemeinsam mit der ISE stürmten sie die Feier. Die Inselbewohner wurden zur Seite geschoben, und Jo – der die Sprache rasch verstand – übersetzte ihnen, warum sie gekommen waren.

Piton nutzte das ganze Durcheinander aus, entwischte und rannte durch den dichten Wald – direkt auf das dahinterliegende Felsgebirge zu. Kutto hinterher. Zuerst schlugen ihm breite Palmenblätter oder schmale, dicht gewachsene Grasstängel ins Gesicht, bevor er sich orientieren konnte.

Die ISE teilte sich in Gruppen auf, und Pit wurde von der hinteren, schmalen Seite des Felstunnels angesetzt – vielleicht konnten sie ihn dort stellen.

Piton kannte sich gut aus. Er rannte geschickt – mal rechts, mal links – geduckt, wie eine Pendeluhr wich er aus. Er musste den Gebirgsberg erreichen.

Das einzige Problem: Er musste ihn erklimmen. Der Berg war zwar nicht hoch, aber felsig. Auf der anderen Seite der Felsenhöhlen – hinter dem Gebirge – lag sein verstecktes Mini-U-Boot. Hastig kletterte er hinauf.

Kutto verlor ihn kurz aus den Augen, entdeckte ihn aber an einem Felsabhang wieder. Piton musste springen, um zu entkommen. Ruhig überblickte Kutto die Bergfelsgegend. Er war trainiert, hatte keine Hast. Mit schnellen, sicheren Schritten kletterte er ihm entgegen.

Piton sah ihn – und sprang vom gegenüberliegenden Felsvorsprung. Das war geschafft –
doch es gab keine Fluchtmöglichkeit mehr. Höchstens: springen. Springen ins Meer!

Kutto mahnte ihn an: „Piton, gib auf!“

Piton deutete einen Sprung in seine Richtung an und rief: „Niemals!“

In dem Moment zielte Kutto auf Piton – und schoss ihm auf die Schulter.

Dieser verlor das Gleichgewicht, rutschte ab – und stürzte auf die Meeresfelsen hinunter …

Einige der ISE-Einheit steuerten mit dem Schlauchboot darauf zu. Nur noch der Leichnam konnte geborgen werden.

Im Schnellboot der ISE umarmten sich Kutto, Pit und Jo. Kutto bekam feuchte Augen.

Endlich, nach all den Jahren, hatte er den Schuldigen gefasst – den Mann, der seinen Bruder Mario getötet und hintergangen hatte.

Was für ein Befreiungsschlag.

Aus einer schmalen Schachtel, in der zwei Zigarren lagen, zog Kutto eine heraus, zündete sie an – und paffte daran.

Kutto, befreit und gelöst:
„So. Jetzt gibt’s die: Fall-gelöst Zigarre“, meinte er mit schiefem Grinsen.

„Die zweite leg ich – wie versprochen – auf den Bilderrahmen von meinem Bruder“, sagte er erleichtert.

Und dann stimmten sie zusammen einen Freudenschrei über das Meer an – mit gewaltiger Stimmenmacht.


ENDE Ende Ende

Kutto Krimi - Die Entführung

Zigarrenschachteln – Erinnerungen an alte Fälle 🔎

Die beiden Brüder Pit und Jo hatten schon seit Jahren immer wieder verstohlen zu den Zigarrenschachteln hinübergespäht.

Doch bislang hatten sie sich nicht recht getraut, Kutto darauf anzusprechen – sie wussten, dass einer der beiden Stapel seinem verstorbenen Bruder Mario gehörte.

Nun waren einige Jahre vergangen, und sie hatten inzwischen genügend von den alten Fällen durchgenommen …

„Sag mal“, fing Jo an, „hier riecht es immer leicht nach Kaffee!?“

Kutto nickte verschmitzt, denn im Waggon gab es einen Durchgang – dahinter einen kleinen Vorraum, der zum Duschraum führte.

„Schau mal hinter dem Vorhang – dort steht noch ein übriggebliebener Kaffeesack. Das war mal ein Kaffeegüterwaggon.“

Jo schlüpfte neugierig hinein – tatsächlich!

Beim Hinaustreten fiel sein Blick auf eine Zigarrenschachtel mit auffälligem Muster und fremdartigen Verzierungen.

Mutig fragte er: „Was hat es eigentlich mit dieser Zigarrenschachtel da auf sich?“

Er konnte seine Neugier nicht mehr zurückhalten.

Kutto holte seine Pfeife hervor, stopfte frischen Tabak hinein und hielt sie an die Lippen. Hinter seinem verkniffenen Mund lächelte er leicht.

Kutto witzelte:
„Ach, das ist gleich in Kürze erzählt.“

Die beiden Brüder Pit und Jo – fast gleichzeitig:
„Ach, bitte, Kutto!“



Die Entführung

Die Tochter eines arabischen Geschäftsmannes war entführt worden. Sie war gerade mal neunzehn Jahre alt.

Durch seine Kontakte zur Geheimpolizei wurde sofort reagiert. Dort arbeitete Kuttos Bruder Mario, und die ISE wurde unverzüglich eingeschaltet.

Es geschah in einem gehobenen Einkaufszentrum – in einem eigens organisierten Einkaufsbereich mit reichlich Bodyguards und Aufpassern.

Nach einer kurzen Umziehaktion war seine Tochter plötzlich nicht mehr aufgetaucht.

Kurz darauf begannen die Erpresser mit Anrufen im Hotel. Sie drohten dem reichen arabischen Vater, seiner Tochter etwas anzutun, und forderten eine hohe Summe Bargeld.

Eine Spur führte nach Venedig …

In einer Gondel wurden die beiden Verliebten – die verschwundene junge Frau, Arm in Arm mit einem jungen Mann – von einem Paparazzo fotografiert. Das Bild landete kurzzeitig in den Medien, wurde jedoch rasch wieder zurückgezogen.

Der Vater erfuhr nichts davon.

Mario konnte die junge Frau aufspüren und brachte sie unversehrt zurück.

Kutto fand heraus: Der „Freund“ – einer der Aufpasser, in den sich die junge Frau verliebt hatte – hatte alles nur vorgespielt.

Die Erpresser waren seine Kumpels. Sie wollten das große Geld erpressen, und der angebliche Freund wollte sie danach einfach abservieren.

Von alldem erfuhr der arabische Geschäftsmann nichts.

Die junge Frau war Kutto und Mario dankbar – denn sie hatte die Wahrheit erkannt:
Sie war nur ausgenutzt worden – und jetzt heil wieder bei ihrem Vater.

Als Zeichen seiner Dankbarkeit schenkte der Geschäftsmann – denn er hatte in Erfahrung gebracht, womit man ihnen seine Anerkennung zeigen konnte – eine Zigarrenschachtel mit arabischen Zigarren.

Kutto Krimi - Verdächtiger Edelweiß-Hut

Zigarrenschachteln – Erinnerungen an alte Fälle 🔎

Diese Zigarrenschachtel mit der englischen Flagge und dem CSI-Stempel hatte schon lange das Interesse der Brüder Pit und Jo geweckt.

Die alten Fälle hatten sie bereits mehrmals durchgegangen …

„Diese englische Zigarrenschachtel“, begann Jo,
und Pit beendete den Satz: „… mit dem CSI-Zeichen drauf – was hat sie zu erzählen?“

Kutto lächelte leicht hinter seinem verkniffenen Mund und holte seine Pfeife hervor.
„Das ist ein sehr interessanter Fall“, begann er:


Verdächtiger Edelweiß-Hut

Außerhalb von England, kurz hinter der Stadtgrenze, wo sich die Hochhäuser aneinanderreihen, wurde auf der Rückseite eines Blockhauses eine Männerleiche gefunden.

Ein Spaziergänger, der täglich mit seinem Hund unterwegs war, hatte die Polizei informiert.

Zunächst schien es ein Fall wie viele:
Ein Sturz vom Balkon im fünften Stock – über die niedrige Brüstung gefallen.

Das Opfer war ein Mann mit korpulentem Körperbau – vermutlich hatte das eigene Gewicht den Sturz mitverursacht.

Doch bald stellte sich heraus:
Der Tote war kein Unbekannter – es handelte sich um den deutschen Bauunternehmer Anton Hackel, der wegen Unterschlagung von Firmengeldern gesucht wurde.

Auffällig war die ungewöhnliche Stelle der Aufprallverletzung am Kopf – eher untypisch für einen Selbststurz.

Die Sondereinheit der Geheimpolizei – dort war Mario tätig – wurde eingeschaltet.
Mario bat seinen Bruder Kutto um Unterstützung.

Anton Hackel hatte sich seit Jahren versteckt gehalten und lebte dort zurückgezogen und unauffällig.

Die Wohnung wurde durchsucht – nichts Verdächtiges.
Nur: zwei Gedecke, zwei Gläser, eine geöffnete Weinflasche – alles stand bereit auf dem kleinen Balkontisch.
Offenbar hatte er Damenbesuch erwartet.

Die Nachbarn – überwiegend ältere, alleinstehende Anwohner – mokierten sich bereits:
Immer wieder seien andere Frauen zu Besuch gewesen – mal blond, mal brünett, mit schwarzen oder roten Haaren.

Etwas kam Mario und Kutto seltsam vor.
Sie sahen sich die Aufnahmen der Überwachungskamera an, die am Hauseingang montiert war:
Immer wieder – ein Frauenkopf mit Hut zu erkennen. Ein Edelweiß war darauf eingestickt.

Nach mehreren Durchgängen war den Brüdern klar:
Es war höchstwahrscheinlich immer dieselbe Frau – sie hatte lediglich verschiedene Perücken getragen.
Nur der Edelweiß-Hut – war stets derselbe.

Zurück in der Wohnung untersuchten sie den Balkon.
Kutto entdeckte einen stabilen Haken an der Decke.
Sofort war ihm klar – er kombinierte:
Zwei breite Abdrücke auf dem Teppich fielen ihm auf.
Kofferrollen.

Auch die Spurenspezialisten konnten das bestätigen.


In der Nacht des Geschehens

Anton Hackel hatte an diesem Abend auf seine Geliebte gewartet, die ihn davon überzeugen konnte, mit ihr ein neues Leben zu beginnen.

Er hatte zwei riesengroße Schalenkoffer voll mit Bargeld sowie einige Schatullen mit wertvollen Schmuckstücken vorbereitet.

Doch stattdessen hatte die Frau einen Plan ausgeheckt – raffiniert eingefädelt.

Sie stand unten im Hof, ließ sich von oben die Schlüssel für den Wohnwagen herunterwerfen, der unauffällig in der Sackgasse zum Hinterhof parkte.

Danach ließ sie die Koffer herunterseilen. Erst den einen – dann, beim zweiten Koffer, zog sie mit einem Ruck so kräftig daran, dass Anton, der noch daran hing, in die Tiefe stürzte.

Die Ermittlungen ergaben, dass dem Spaziergänger – der täglich mit seinem Hund unterwegs war – der Wohnwagen schon seit einiger Zeit aufgefallen war.

Im Hinterhof, dort wo ein breiter Gehweg in einer Sackgasse endete, hatte der Wohnwagen seitlich gestanden. Dahinter grenzte eine Wiese an.

Die älteren Bewohner, die schlecht sehen und hören konnten und das Wohnhaus kaum noch verließen, hatten nichts davon bemerkt.

So blieb der Fall zunächst ungeklärt.


Banküberfall

Die Frau war längst untergetaucht.
Sie hatte sich in einem Nobelviertel eingekauft.

Jahre später wurde der Fall erneut aufgerüttelt:
Ein Banküberfall mit Geiseln – die Sondereinheit der Geheimpolizei wurde eingeschaltet.

Auf den Kameraaufnahmen:
Eine Frau mit blonden Haaren – und dem verdächtigen Edelweiß-Hut!

Sofort informierte Mario seinen Bruder Kutto –
schließlich war es auch sein Fall.

Durch einen schnellen, gesicherten Zugriff konnte der Banküberfall vereitelt werden.

Die Frau wurde verhaftet – und dadurch wurden auch die Schließfächer ausfindig gemacht.

Darin: Broschen, Sonderanfertigungen und wertvolle Schmuckstücke –
die dem ermordeten Anton Hackel gehört hatten.

Auf dem Revier war es ein Leichtes,
der Betrügerin ihre Machenschaften nachzuweisen.

Schnell konnte der Fall zu den Akten gelegt werden.

Und so endete ein Fall mit zwei tatkräftigen Ermittlern –
und einer weiteren Zigarrenschachtel
als Anerkennung ihrer Arbeit.

Kutto Krimi - Mario in Amerika

Zigarrenschachteln – Erinnerungen an alte Fälle 🔎

„Sag mal, Kutto – zu deinem Geburtstag wirst du dir doch was wünschen?“,
fragten die beiden Brüder Pit und Jo, die inzwischen seine Freunde waren.

Kutto blickte unwillkürlich hinüber zu dem Bild seines verstorbenen Bruders Mario.
Er schaute seitlich nach unten und murmelte:

„Ihr wisst doch – mein einziger Wunsch ist, mein Versprechen an meinen Bruder zu halten: seinen Mörder zu finden.“

Er nahm die beiden in die Arme. Die Brüder kicherten, und Kutto entwich ein leises Lächeln.

Dann tippte er auf sein Cap, zeigte mit seiner Pfeife auf die Zigarrenschachtel mit der amerikanischen Flagge und sagte:
„Das war der Fall:“



Mario in Amerika

In Pennsylvania, Amerika, wurde in einer riesengroßen, fast zwei Meter hohen Entsorgungs-Tonne für Altöl eine Leiche entdeckt.

Der Pensionär Dan Hob, der aus der Gegend wegzog, hatte einen Umzugswagen nach Mexiko organisiert.
Er wollte dort ein ruhigeres Leben beginnen.

Seine lange, schmale Garage, in der er über Jahre hinweg alte Entsorgungsfässer gelagert hatte, räumte er gemeinsam mit Hilfe eines Nachbarn leer.
Die Fässer stellten sie vor die Garage, nahe dem Straßenrand.

Den Umzugswagen schickte Dan Hob voraus.
Nachdem er seine Wohnung übergeben hatte, machte auch er sich auf den Weg – mit seinem beigen, langgezogenen Auto.

Als die beauftragte Firma die Fässer abholte, konnte der Fahrer eines davon nicht allein bewegen.
Selbst mit Hilfe seines Kollegen tat er sich schwer.

Das ungewöhnlich hohe Gewicht kam dem Fahrer seltsam vor.
Er öffnete den Deckel – und bekam den Schreck seines Lebens:

Inmitten der Öllache kauerte eine zusammengeschrumpfte Leiche.

Sofort wurde die amerikanische Sondereinheit der Mordkommission mobilisiert.
Die über fünfzehn Jahre alte Leiche war durch das Öl so gut erhalten geblieben, dass die Gesichtszüge noch deutlich zu erkennen waren.

Es wurde festgestellt:
Dass es sich bei dem Leichnam um eine weibliche Person mit englischer Herkunft handelte.

Anhand eines handgefertigten, rekonstruierten Bildes des Gesichts – das anschließend weltweit in den Medien gezeigt wurde –, hoffte man auf Hinweise aus der Bevölkerung.


Die Spur führte nach England

Das gezeigte Bild wurde in England erkannt – in der Nähe von Limehouse in Millwall, von einem älteren Bargirl.

Daraufhin wurde die Spezialeinheit der englischen Geheimpolizei eingeschaltet.
In Zusammenarbeit war Bruder Mario mit seiner Crew als Unterstützung angefordert worden.

Vor Ort stellte sich der Umzug als eine Art Schnittstelle heraus.
Mario fand heraus, dass ein Nachbar dem Pensionär Dan Hob beim Ausräumen geholfen hatte.

Dieser Nachbar hatte ein schlechtes Gewissen – ihm war nichts aufgefallen.
Doch der ehemalige Nachbar war ein sehr muskulöser und kräftiger Mann gewesen.

Durch die Umzugsfirma bekam Mario heraus: Der Lastwagen war in Richtung Mexiko unterwegs.
Interpol wurde eingeschaltet, denn die amerikanische Einheit hatte keinerlei Befugnisse.

Für Mario jedoch war das kein Hinderungsgrund.
Unterstützt von der ISE (Intelligenten Sonder-Elite) reiste er über die Grenze.


Im alten Club in Millwall

Kutto befand sich unterdessen im alten Club – dort, wo er sich mit dem ehemaligen Bargirl treffen sollte.

Um diese Uhrzeit, am frühen Nachmittag, war der Club leer.
Das Bargirl wartete bereits: eine verlebte Frau – dürr, das Gesicht voller Falten, die Arme schlaff. Einen Ellenbogen hatte sie auf die Theke gestützt.

Als Kutto hereinkam, trafen sich ihre Blicke, und er ging geradewegs auf sie zu.
Sie hob das Kinn, und aus ihren rot geschminkten Lippen kam knapp:
„Maria.“

Kutto setzte sich neben sie, auf einen hohen Tresenstuhl.
Bargirl Mary fing sofort an zu plaudern – von ihrer „Schwester Nancy“ und dem seriösen Geschäftsmann, der hier aufgetaucht war und großzügig Trinkgelder verteilte.

Die beiden kamen sich näher. Nancy – damals zweiundzwanzig – träumte davon, Tänzerin zu werden. Dave hatte ihr versprochen, sie dabei zu unterstützen.

Daraufhin zeigte Kutto dem Bargirl das Phantombild von Dan Hob. Ihre Augen wanderten langsam über das Bild.
Kutto sprach ruhig: Sie solle sich ruhig Zeit lassen.

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Bestimmt und trocken kam es über ihre Lippen:
„Dave Hobbs.“

Kutto kam der Name bekannt vor – im Zusammenhang mit einem sehr alten Fall.

Er fragte noch einmal nach, ob dieser Dave Hobbs – der eigentlich Dan Hob hieß – irgendwelche Namen genannt hätte.

Das Bargirl konnte sich erinnern, dass Dave Nancy zu einem gewissen Clark Mason mitgenommen hatte.
Dieser jedoch hatte kein Interesse an ihr als Tänzerin – sie war ihm zu „füllig“.

Daraufhin hatte Dave die naive Nancy mitgenommen – mit dem Versprechen, sie in Amerika in einem noblen Tanzlokal einzuführen.

Als Kutto den Namen Clark Mason hörte, durchzuckte es seinen ganzen Körper. Diesen Namen kannte er – von einem sehr alten Fall von Hubert.

Kuttos Recherchen ergaben: Es gab einen Zusammenhang mit einem Frauenhändlerring.


Im Gefängnis

Der ehemalige Frauenhändler Clark Mason, inzwischen schon über siebzig, erwies sich als sehr gesprächig.
Mit einem schelmischen Grinsen lehnte sich Clark Mason zurück und beendete seine Erzählung mit dem Satz:

„Dave Hobbs, der Teeverkäufer – alias Dan Hob.“

Damit war es bestätigt.
Kutto war nun völlig klar: Dave Hobbs und Dan Hob waren ein und dieselbe Person.


In Mexiko

Unterdessen hatte Mario durch die Umzugsfirma die neue Adresse herausgefunden.

Doch als er dort ankam, war der Gesuchte nicht aufzufinden.
Dan Hob und der Umzugswagen waren nie angekommen.

Wo waren sie hin verschwunden? fragte sich Mario.

Erneute Nachforschungen bei der Umzugsfirma führten ihn zu einer überraschenden Information:
Die Möbel waren in einem Lagerhaus untergestellt worden –
denn Dan Hob war bei einem Autounfall verstorben.

Zurückgeblieben war nur ein Grab – auf einem namenlosen Friedhof in Mexiko,
gekennzeichnet mit einem einfachen schmalen Holzschild und einer Nummer.
Mario fotografierte es und legte das Bild zu den Akten.

Die NCA (Nationale Kriminalagentur) überreichte Mario zum Dank ein amerikanisches Cap für seinen Bruder –
und eine Schachtel mit echten amerikanischen Zigarren von der Marke Black & Mild –
als Belobigung und Zeichen der Anerkennung für die gute Zusammenarbeit.


29 Eylül 2025 Pazartesi

Wild – Klike

Märchenwelt 🍄

Die ersten Schüler waren schon um 2 Uhr früh unterwegs. Der Weg war lang und unwegsam. Gut, dass die Vorfahren mit ihren Hauern einen Tunnel unter der Straße gemacht hatten. Die fünf kleinen Wildschweine flitzten hindurch und folgten dem schmalen Pfad. Hier und da wurde geschnuppert.

Unterwegs kamen sie bei der Eule vorbei, die gerade schlafen wollte. „Guten Morgen!“, wurde schnell gesagt. Um 5 Uhr ging die Schule los. Sie liefen an Blumen und Büschen vorbei und am Hasenbau, wo ihr Freund Fritzchen wohnt. Er geht in die Hasenschule – das ist schade. Von Weitem hörten sie die Schulklocke läuten. Schnell rannten die fünf los.

In der Wildschweinschule schnell hingesessen. Lehrer Hufrot war schon lange da. Er zeigte mit seinem Stock auf die Tafel und zählte schnell durch: 15 Wildschweine saßen erwartungsvoll. „Was macht wohl 2 Pilze mal 2 Pilze?“, fragte der Lehrer. „Wo findet man die besten Pilze?“ Die fünf Wildschweinchen wussten es: Sie waren die Besten! Willi vorne an, Laura machte es ihm nach, auch Paulchen war schlau, Finn war ein Rechenspezialist und Lisa konnte Gedichte aufsagen. Sie waren unzertrennlich, denn sie waren beste Freunde.

In der Pause spielten sie Ball und hüpften im Kästchen. Oder sie wühlten im Matsch und suhlten sich – ach, wie wunderbar! Im Garten ließen sie sich trocknen – was für ein Spaß.

Nachdem die Schule vorbei war, machten sich die fünf Wildschweine auf den Heimweg. Sie streiften durch den Wald auf der Suche nach Leckereien unter den Baumrinden.

Auf dem Weg durch den Wald sprang Fritzchen, der Hasenjunge, aus einem alten Hasenbau hervor und zeigte ihnen eine Schatzkiste aus Bienenwachs. „Riecht das nicht nach Abenteuer?“, rief Fritzchen, und alle lachten.

Plötzlich flatterte eine Elster direkt vor ihren Ohren und Nasen. Sie wollte ihnen die goldenen Staubwolken zeigen. Die Elster flog voraus zu einem leuchtenden Blumenfeld.

„Wie herrlich!“, riefen die Wildschweine und bewunderten das strahlende, bunte Feld, das im Sonnenlicht glitzerte.

Am Abend saßen alle Wildschweinfamilien zusammen beim Abendbrot. Im großen Kesseltopf war Pilzsuppe vorbereitet.

Die fünf Wildschweinfreunde stimmten ein Lied an:

„Wir sind die 5 Wilden, wir gehen durch dick und dünn.

Wir sind die Wilden, wir sind Freunde für immer.

Wild, Wild – Wild, Wild, die Wild-Klike sind wir.“  🍄🐖 🐖 🐖 🐖 🐖🍄


Der kleine weiße Elch * Kirschenzeit mit schwarzem Vogel ~ Elchgeweih 16

Leuchtturm 💈 Märchenwelt 🍒🍒🍒🍒 Seit geraumer Zeit fliegt ein Vogelschatten hoch oben im Himmel über der kleinen Leuchtturminsel. „Ob das...